Stock Analysis

Ist Georg Fischer (VTX:GF) eine riskante Investition?

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SWX:GF

Der von Charlie Munger von Berkshire Hathaway unterstützte externe Fondsmanager Li Lu nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er sagt: "Das größte Anlagerisiko ist nicht die Volatilität der Kurse, sondern die Frage, ob man einen dauerhaften Kapitalverlust erleidet. Es ist nur natürlich, die Bilanz eines Unternehmens zu betrachten, wenn man prüft, wie risikoreich es ist, denn wenn ein Unternehmen zusammenbricht, sind oft Schulden im Spiel. Wie viele andere Unternehmen macht auch die Georg Fischer AG(VTX:GF) Gebrauch von Schulden. Aber ist diese Verschuldung ein Problem für die Aktionäre?

Warum sind Schulden ein Risiko?

Schulden helfen einem Unternehmen so lange, bis das Unternehmen Schwierigkeiten hat, sie zurückzuzahlen, entweder mit neuem Kapital oder mit freiem Cashflow. Ein fester Bestandteil des Kapitalismus ist der Prozess der "schöpferischen Zerstörung", bei dem gescheiterte Unternehmen von ihren Bankern gnadenlos liquidiert werden. Ein häufigeres (aber immer noch schmerzhaftes) Szenario ist jedoch, dass das Unternehmen neues Eigenkapital zu einem niedrigen Preis aufnehmen muss, wodurch die Aktionäre dauerhaft verwässert werden. Natürlich können Schulden ein wichtiges Instrument für Unternehmen sein, insbesondere für kapitalintensive Unternehmen. Der erste Schritt bei der Betrachtung der Verschuldung eines Unternehmens besteht darin, die Barmittel und die Schulden zusammen zu betrachten.

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Wie hoch ist die Verschuldung von Georg Fischer?

Sie können auf die Grafik unten klicken, um die historischen Zahlen zu sehen, aber sie zeigt, dass Georg Fischer im Juni 2024 mit CHF 2,66 Mrd. verschuldet war, was einem Anstieg von CHF 725,0 Mio. gegenüber einem Jahr entspricht. Da das Unternehmen jedoch über eine Barreserve von 615,0 Mio. CHF verfügt, ist die Nettoverschuldung mit etwa 2,04 Mrd. CHF geringer.

SWX:GF Verschuldung zu Eigenkapital Historie 6. Dezember 2024

Ein Blick auf die Verbindlichkeiten von Georg Fischer

Ein Blick auf die jüngsten Bilanzdaten zeigt, dass Georg Fischer Verbindlichkeiten in Höhe von 2,19 Milliarden CHF hat, die innerhalb von 12 Monaten fällig werden, und Verbindlichkeiten in Höhe von 2,13 Milliarden CHF, die darüber hinaus fällig werden. Demgegenüber stehen liquide Mittel in Höhe von 615,0 Mio. CHF und innerhalb eines Jahres fällige Forderungen in Höhe von 1,08 Mrd. CHF. Damit übersteigen seine Verbindlichkeiten insgesamt 2,63 Mrd. CHF die Kombination aus Barmitteln und kurzfristigen Forderungen.

Georg Fischer verfügt über eine Börsenkapitalisierung von CHF 5,75 Mrd., so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass das Unternehmen bei Bedarf Barmittel aufnehmen könnte, um seine Bilanz zu verbessern. Dennoch lohnt es sich, die Fähigkeit zur Schuldentilgung genau unter die Lupe zu nehmen.

Wir messen die Schuldenlast eines Unternehmens im Verhältnis zu seiner Ertragskraft, indem wir die Nettoverschuldung ins Verhältnis zum Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) setzen und berechnen, wie leicht der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) den Zinsaufwand deckt (Zinsdeckung). Wir betrachten also die Verschuldung im Verhältnis zum Gewinn sowohl mit als auch ohne Abschreibungen und Amortisationen.

Georg Fischer weist ein Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA von 3,9 auf, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen einen hohen Verschuldungsgrad zur Steigerung der Rendite einsetzt. Positiv ist, dass der EBIT das 7,5-fache des Zinsaufwands beträgt und die Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA mit 3,9 recht hoch ist. Leider ist der EBIT von Georg Fischer im letzten Jahr um 7,0% gesunken. Setzt sich dieser Ergebnistrend fort, wird die Verschuldung schwer wie das Herz eines Eisbären, der sein einziges Junges bewacht. Bei der Analyse der Verschuldung ist die Bilanz der naheliegendste Ansatzpunkt. Letztendlich wird jedoch die zukünftige Rentabilität des Unternehmens darüber entscheiden, ob Georg Fischer seine Bilanz im Laufe der Zeit stärken kann. Wenn Sie also wissen wollen, was die Fachleute denken, könnte dieser kostenlose Bericht über die Gewinnprognosen der Analysten interessant für Sie sein.

Aber auch unsere letzte Überlegung ist wichtig, denn ein Unternehmen kann seine Schulden nicht mit Papiergewinnen bezahlen, sondern braucht kaltes, hartes Geld. Der logische Schritt besteht also darin, den Anteil des EBIT zu betrachten, der durch den tatsächlichen freien Cashflow gedeckt ist. Betrachtet man die letzten drei Jahre, so hat Georg Fischer einen Free Cashflow von 37% des EBIT erwirtschaftet, was schwächer ist als wir erwarten würden. Diese schwache Cash Conversion erschwert den Umgang mit der Verschuldung.

Unsere Meinung

Sowohl das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA als auch die EBIT-Wachstumsrate von Georg Fischer waren entmutigend. Die Deckung des Zinsaufwands durch den EBIT ist jedoch nicht so schlecht. Unter Berücksichtigung aller besprochenen Faktoren scheint es uns, dass Georg Fischer mit dem Einsatz von Fremdkapital gewisse Risiken eingeht. Auch wenn diese Verschuldung die Eigenkapitalrendite erhöht, würden wir sie nicht unbedingt weiter ansteigen sehen wollen. Zweifellos erfahren wir am meisten über Schulden aus der Bilanz. Aber letztlich kann jedes Unternehmen auch Risiken enthalten, die außerhalb der Bilanz bestehen. Ein typisches Beispiel: Wir haben 3 Warnzeichen für Georg Fischer ausgemacht, die Sie beachten sollten, und eines davon kann nicht ignoriert werden.

Wenn Sie natürlich zu den Anlegern gehören, die lieber Aktien ohne Schulden kaufen, dann sollten Sie nicht zögern, noch heute unsere exklusive Liste von Aktien mit Nettobargeldwachstum zu entdecken.